Mehr als eine Wirklichkeit

Gibt es die eine, für alle gültige Wirklichkeit oder erleben wir die Welt alle verschieden? Wie wirken Wahrnehmung, Perspektiven, Fragmente und das Heischen nach Aufmerksamkeit auf die Konstruktion der Wirklichkeit ein? Welche Möglichkeiten, Fakten zu checken, gibt es?

Die Aufgaben der Makerbox lassen Jugendliche im Fach M+I der 7. und 8. Klasse Antworten auf diese Fragen entdecken.

Die Materialien der Box stehen mit einer CC-Lizenz auch anderen zur Verfügung.

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Darum geht's

Nur ein Bruchteil dessen, was uns täglich an Informationen erreicht, haben wir selber erlebt. Die meisten Nachrichten erhalten wir über Medien: Bilder, bewegte Bilder, Audiodateien oder Texte. Viele Nachrichten werden uns von anderen erzählt, deren Informationsquelle wiederum aus den Medien stammt. Doch entsprechen diese Infos auch tatsächlich der Wirklichkeit? Welche Faktoren beeinflussen die Wahrnehmung? Kann ein Ereignis durch eine andere Perspektive eine andere Wahrnehmung der Wirklichkeit zur Folge haben?

Eines der wichtigsten Themen der Medienpädagogik ist das Erkennen, dass jede mediale Wirklichkeit immer nur ein Abbild, eine Konstruktion mit einem Verzerrungspotenzial ist.

Auch das, was wir selber erlebt haben, kann unbewusst durch verschiedene Komponenten begünstigt oder beeinflusst worden sein. Im schlimmsten Fall werden wir sogar willentlich durch die Darstellung einer Information in den Medien in unserer Meinung manipuliert, ohne dass wir dies sofort merken. Dabei muss es sich nicht zwingend um eine Fälschung handeln. Ein anderer Blickwinkel oder das Weglassen können ebenfalls Mittel sein, Informationen anders darzustellen.

Jeder Wahrnehmung müssen wir deshalb mit der nötigen Vorsicht begegnen. Es gilt, unser Bewusstsein zu schulen, den Blick auf die verschiedenen Möglichkeiten zu schärfen und vor allem Medien kritisch und wachsam zu hinterfragen, um sie zu entschlüsseln.

«Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich die meisten Informationen aus Medien beziehe und nur das Allerwenigste selber erlebt habe.»

Schüler, 2. Oberstufe

In der ausleihbaren «Makerbox Wirklichkeiten» bearbeiten Schülerinnen und Schüler das Thema «Mehr als eine Wirklichkeit» vielfältig.

Insgesamt stehen 24 Stationen aus den Bereichen Fragment, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Perspektiven und Check zur Verfügung. Gemeinsam in einer Lerngruppe von 4-5 Schüler*innen bearbeiten die Jugendlichen innerhalb einer Lektion einen der 5 Bereiche. Im Schlussmeeting, das nach jeder Lektion erfolgt, tragen die Jugendlichen das Gelernte zusammen und notieren sich das Wichtigste. In der nächsten Lektion wechseln sie zu einem der anderen Bereiche.

Auf diese Weise werden die Jugendlichen mit einer Fülle möglicher Aspekte konfrontiert und erkennen, dass es «DIE Wirklichkeit» nicht geben kann.

Das Material der 24 Stationen ist in der Mediothek Sternmatt 2 in einer Box für den sofortigen Gebrauch fixfertig ausleihbar. Der zeitliche Aufwand ist auf ca 8 Lektionen ausgerichtet, kann aber individuell angepasst werden.

Dass man mit dem Handy arbeiten kann, gefällt mir besonders gut.

Schüler, 2. Oberstufe

«Bei vielen Aufgaben kann man selber etwas ausprobieren, z.B. fotografieren oder zeichnen, das gefällt mir.

Schülerin 2. Oberstufe

Dank CC-Lizenz frei verfügbar

Die Aufgaben der Makerbox, die zusätzlichen Infos sowie auch die Start-Präsentation stehen auch anderen Interessierten in einer CC-Lizenz zur Verfügung und können hier heruntergeladen und eingesetzt werden. So ist es möglich, eine eigene «Makerbox» herzustellen und sie am eigenen Schulort gemeinsam zu nutzen.

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Original und Variationen

In der Originalversion startet die Lehrperson mit einer Start-PP-Präsentation und einer gemeinsamen «Fotoreportage» in die Thematik. Dabei werden die «Drei Wirklichkeiten» nach Christian Doelker kurz eingeführt sowie das Arbeiten in der Gruppe erklärt.

Danach arbeiten die Gruppen während mehrerer Lektionen selbstständig. Sie entdecken, forschen, diskutieren und erkennen Zusammenhänge. Dank der kollaborativen Arbeitsform mit Wahlmöglichkeiten und dem Austausch des Gelernten in der Gruppe am Ende jeder Lektion wird das eigenverantwortliche Lernen gefördert. Die Lehrperson ist als Lerncoach und -Begleiter im Einsatz und kann sich auf die SuS konzentrieren, ohne mit Korrektur- und Vorbereitungsarbeiten überhäuft zu werden.

Variationen: